Flowbike
Neuer Versuch mit Tränen
Aktualisiert: 30. Jan. 2020
Scheinbar hatte ich eine falsche Vorstellung von der Belastbarkeit des Superchargers. Raue Schale, weicher Kern oder umgangssprachlich - ein Sensibelchen. Ich hatte noch nie ein Rad, dass derart anfällig war. Ich hatte eigentlich erwartet, dass das Rad die Witterungsbedingungen und Beanspruchung ohne Murren übersteht.
Nun denn: Während mein neues Rad also in der Werkstatt schlummert, bringt mich nun jeden Tag das Turbo X zur Arbeit. Seit Jahren tut es zuverlässig seinen Dienst, auch wenn es bislang noch nicht so hart beansprucht wurde.
Dafür fordert es wenigsten alle zwei Tage eine Wäsche und die Kette giert nach Öl.

Dennoch - Ich kann das Müller & Riese Superduper Rad wieder aus der Werkstatt holen. Ein neuer Riemen ist bestellt und soll im neuen Jahr montiert werden. Dann ab auf's Rad und sachte die 25 Kilometer zur Arbeit gefahren. Dort hat das Rad übrigens einen schönen warmen Platz im Büro, an dem sich nach einer Stunde ein kleiner Ölfleck befand. Es weint - sicher nicht vor Glück.

Zwischen Nabe, Bremsscheibe und Schalteinheit hat sich ein dünner Ölfilm verteilt. Woher das Öl stammt, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Bremse oder Nabe - keine Ahnung. Ich rufe im Laden an und bringe das Rad tags drauf zur Kontrolle. Nach einigen Tagen dann die Rückmeldung. Die Rohloff Nabe wäre undicht. Nun bin ich echt sprachlos. Das Rad ist gerade mal 8 Wochen alt.
Jammern nutzt nichts, jetzt sind Alternativen gefragt und da fällt mir meine 25 Jahre alte Bergziege ein. Ein Univega Rennrad, 1995 aufgebaut mit hochwertigen Restteilen. Da ist nichts dran, dann kann auch nicht kaputt gehen. Ich bin zu motiviert um vom technischen k.o. des neuen Rades frustriert zu sein.
Es geht weiter - ohne Motor.